Cultural Village

"See Sarawak in half a day."

Steht auf einem Prospekt im Tourist Office. Cultural Village ist ein lebendiges Museum, das die kulturelle Vielfalt des Landes an einem Ort darstellt. Das Gelände befindet sich am Fuße des legendären Mount Santubong, direkt am Süd - Chinesischen Meer, mit 7 authentischen Häusern, die um einen großen Teich herum angeordnet sind. Der See widerspiegelt die Neigung der Menschen von Borneo, sich entlang der Flüsse oder am Meer niederzulassen, welche die Lebensadern darstellen.

Bidayuh

Die Bidayuh, welche 8,4% der Bevölkerung Sarawaks ausmachen, leben hauptsächlich an den Flüssen "Sarawak" und "Sadong". Viele Eingeborene Borneos leben in sogenannten Langhäusern, das im Endeffekt eine Reihe von Wohnungen und eine Dorfstraße unter einem Dach darstellt. Sie bauen ihre Häuser an festen Standorten, an steilen Hängen, in den Bergen. Dies dient zum Teil als Schutz gegen Feinde, zum Teil um mit frischem Wasser versorgt zu sein. Das Gebiet, das von den Bidayuh bewohnt wurde veranlasste sie dazu, ein geniales System zum Transport des Wassers zu bauen. Ein kleiner Fluss wird in einiger Entfernung von dem Langhaus aufgestaut und das Wasser wird durch Bambus - Rohre zu den Unterkünften geleitet. Wasser solchen Ursprungs ist eine ideale Grundlage für ein gesundes Leben. Sie behaupten, dass ihre Vorfahren ein sagenhaftes Lebensalter erreichten. Zum Teil, weil sie nie gekochten Reis aus metallenen Töpfen aßen, oder Wasser getrunken haben, das durch Leitungen aus Metall befördert wurde. Für beides wurde Bambus verwendet.

Iban

Die Iban, welche einst als See - Dayak bekannt waren, errichteten ihre Langhäuser für den Zeitraum von 15 bis 20 Jahren, oder besser gesagt, bis das Farmland in der näheren Umgebung ausgelaugt war. Dann packten sie all ihre Habseligkeiten zusammen und zogen weiter ins Landesinnere, Flussaufwärts, oder die Küste entlang, dorthin wo frisches Farmland zu finden war.

Über ein Drittel der Einwohner Sarawaks sind Iban. Während einige von ihnen nun in den Städten wohnen, bevorzugen immer noch eine große Anzahl davon das Leben in den Langhäusern.

In der Vergangenheit wurden gewöhnlich ihre Langhäuser auf hohen Pfählen errichtet, um feindliche Angriffe besser abwehren zu können. Die Angreifer könnten bei einer nächtlichen Attacke ihre Speere nach oben, durch den Boden der Hütte schleudern und dabei die Bewohner verletzen, welche auf dem Boden schlafen. Alte Berichte über Langhäuser sagen aus, dass sie sich in Höhen von über 12 Metern über dem Grund befanden.

Ein traditionelles Langhaus wird aus mit der Axt geschlagenem Holz erstellt, zusammengebunden mit den Fasern der Lianen, gedeckt mit einem Dach aus den Blättern der Palme. Es ist fast immer am Ufer eines schiffbaren Flusses errichtet, und Besucher erreichen es über einen Steg. Von dort geht es über einen gekerbten Baumstamm, welcher das Treppenhaus darstellt, hinauf zur überdachten Veranda. Diese ist die Dorfstraße des Langhauses. Ein zufällig ankommender Besucher wird eingeladen zum Plaudern mit dem Dorfältesten, wobei Reiswein getrunken wird.

Über den Räumen der Familien befindet sich der Dachboden, der für die Lagerung von Getreide und Werkzeug dient, als Schlafquartier, oder wo die Frauen ungestört ihrer Webarbeit nachgehen können. Die Iban Frauen gelten als die geschicktesten Borneos im Umgang mit dem Webstuhl.

Orang Ulu

Sie machen 5,3% der Bevölkerung Sarawaks aus. Zu ihnen gehören die Penan, die Kayan und Kenyak, sie leben im mittleren und oberen Teil von Sarawaks längsten Fluss - dem Rejang.

Seit jeher wurden die Langhäuser der Orang Ulu so gebaut, dass sie eine lange Zeit halten. Viele der Leute betreiben Landwirtschaft an festen Orten und haben Reisfelder angelegt. Deshalb haben sie es nicht nötig, ständig nach neuem Farmland zu suchen und ihren Standort zu wechseln. Die soliden Iron - Wood Häuser sind für viele Generationen konzipiert.

Die Orang Ulu waren im ganzen Land für ihre Schmiedekunst und ihre Schwerter bekannt. Sie waren in der Lage, aus dem Eisenerz ihrer Gegend das Material für hervorragende Klingen zu gewinnen, welche sie in den kalten Gebirgsbächen härteten. Ebenso sind sie künstlerisch sehr begabt. Sie schnitzen, malen, machen Perlenschmuck, und verbringen einen großen Teil ihrer Zeit mit dem Verschönern ihrer Unterkünfte, Boote, den Haushaltsutensilien, und von sich selbst.

Penan

Diese schüchternen Nomaden des Dschungels leben im dichten Urwald Borneos, in einigen für den Staat wertvollsten Edelholz - Reichtümern. Ein paar von ihnen kommen heraus um sesshaft zu werden und lernen die Landwirtschaft, andere wiederum bevorzugen immer noch das Nomadenleben. Dadurch differenzieren sie sich von den anderen Untergruppen der Orang Ulu.

Die Hütten der Penan sind "Schnellkonstruktionen", für einige Wochen gebaut oder im Höchstfall für einen Monat. Sie liegen nahe eines guten Sago - Baum Standortes, dem Hauptnahrungsmittel der Penan, und nachdem dieses Aufgebraucht ist zieht die Familie weiter.

Die Penan sind bekannt als gute Schmiede, oft verdienen sie sich einen kleinen Teil von Zivilisationserzeugnissen, indem sie ihre schweißtreibende Schmiedearbeit gegen Töpfe, Salz und Kleidung eintauschen. Ihre Frauen sind hoch begabte Hersteller von Matten - einer guten Penan Matte wird nachgesagt, dass sie so dicht verarbeitet ist, das sie sogar wasserdicht ist.

Eine andere Spezialität der Penan ist das Herstellen und den geschickten Umgang mit dem Blasrohr. Ein Holzstamm mit der richtigen Länge (2 - 2,5 Meter) wird in eine Bohrplattform eingespannt und dann in schwerer und langwierigen Handarbeit ausgehöhlt. Die Außenkonturen des Rohres werden anschließend mit Axt und Messer geformt, und zum Schluss wird es poliert - die Bohrung wird geglättet, indem die Fasern von Rattan durchgezogen werden. Die Munition ist aus Balsaholz, an dessen vorderen Ende eine Spitze aus Hartholz gesteckt wird. Das Gift für die Pfeile, welches passend zum Opfer wohl dosiert wird, kommt vom Saft des "Upas" Baumes (Antiaris toxicaria).

Melanau

Die Melanau machen 5,7% der Einwohner Sarawaks aus und leben größtenteils in der zentralen Küstenregion. Aus Tradition leben sie nahe des Meeres, was in der turbulenten Vergangenheit Borneos ebenso bedeutete, dass sie leicht von den Piraten erreicht werden konnten. Die Melanau bauen stabile Häuser, fünf Meter über dem Boden auf Pfählen, um sich vor feindlichen Angriffen schützen zu können und die Verteidigung dieser zu erleichtern.

Die Melanau unterscheiden sich in einigen wichtigen Eigenschaften von den anderen Bewohnern Borneos: Sie bevorzugen es Sago zu essen, anstelle von Reis. Sago - Palmen wachsen ursprünglich wild in den Sümpfen der Küstenregionen, und wurden dann kultiviert. Der zehn Meter hohe Stamm enthält Stärke, die sich kurz vor der Blüte zu vermehren beginnt, dann ist die Zeit gekommen, die Palme zu fällen, um die Stärke zu ernten. Früher war das Gewinnen der Stärke und das Herstellen des Sago ein sehr arbeitsaufwendiger Prozess. In der heutigen Zeit verkaufen die Farmer ganze Stämme an moderne Fabriken, wo die Stärke extrahiert wird, und spezielle Maschinen daraus feines Sago - Mehl herstellen. Die Hausfrauen verarbeiten dieses Mehl dann zu Keksen, Kugeln, und anderen Delikatessen.

Die Bewohner Borneos haben ein gesundes Verhältnis zum Übernatürlichen. Der Doktor des Langhauses ist nicht nur Arzt, sondern ebenso Vermittler zwischen den Menschen und der Geisterwelt. Die Melanau haben ein System des Zaubers, das ihre Lebensweise nachhaltig beeinflusst. Der "Faith Healer" (wörtlich übersetzt bedeutet es Glaubens Heiler, was treffender ist als der allgemein gebrauchte Begriff Wunderdoktor) ist eine Respektsperson, und auch ein wenig gefürchtet bei dem Erdenvolk, er verbindet Schulmedizin mit seinen magischen übernatürlichen Kräften. Jede Krankheit hat charakteristische Eigenheiten.

Es ist die Aufgabe vom Heiler, den Verursacher der Schmerzen zu diagnostizieren, um dann ein exaktes Abbild der Krankheit zu schnitzen. Diese Arbeit geht ihm schnell von der Hand - es wird ein weiches Holz verwendet. Wenn das Ebenbild fertiggestellt ist, wird es in einem Modellboot platziert, gut vorbereitet für eine lang Reise, wird es in den Fluss gesetzt. Gesang und Zeremonien gehören zum "ins Wasser lassen" des Bootes. Im Allgemeinen wohnt diesem Ereignis die ganze Dorfgemeinde bei, und bewirten die Familie des Patienten gastfreundlich. Nicht jede Krankheit benötigt solch ein Götzenbild. Geringere Schmerzen können genauso gut durch die Berührung der schmerzenden Stelle mit einem Nagel geheilt werden, der danach in den dicksten Pfahl des Langhauses geschlagen wird. Andere Leiden wiederum werden hinweg getanzt von einer geschickten Tänzerin.

Etwas ernstere Fälle werden behandelt, indem der Patient auf einer Schaukel sitzt, welche im Inneren des Hauses aufgehängt ist. Sie muss schneller oder langsamer als die Trommelschläge schwingen, während der Heiler mit einem Dolch oder Schwert gegen unsichtbare Geister fechtet. Das Haus ist gerammelt voll mit Zuschauern, und während das Schattenfechten immer weiter voranschreitet, sitzen sie still da - sehr still.

Vertrauenswürdige Augenzeugen berichten, dass selbst sehr kranke Personen aufstanden und in Richtung des Heilers tanzten, so als wären sie nie Krank gewesen. Eine komplette Schaukel - Zeremonie kann bis zu sieben Nächten dauern, dann ist die Krankheit in einem kleinen Haus untergebracht, das aus Palmwedeln besteht und in den Fluss gesetzt wird, und dann auf eine Reise ohne Wiederkehr geschickt.

Malay

Das Haus einer städtischen Malay Familie ist ein anmutiges Gebilde, das sehr gut an die klimatischen Bedingungen angepasst ist. Sie sind auf Pfählen errichtet - ein Besucher der sich von der Frontseite nähert, muss über eine Treppe und kündigt damit seine Kommen schon im Voraus an, bevor er die Veranda erreicht. Diese kann sehr klein sein, aber in den meisten Fällen führt sie über die gesamte Längsseite des Hauses. Hier wartet der Besucher auf jemanden, der ihn Willkommen heißt. Der vordere Raum, der die gesamte Breite des Hauses einnimmt, ist für die Männer bestimmt, für offizielle Gelegenheiten und zur Unterhaltung der Gäste. Die Fenster sind hier bis zum Boden heruntergezogen, damit immer eine frische Brise durch die sitzenden Leute weht. Der innere Raum ist die Domäne der Frauen und dient dazu noch als Schlafplatz in der Nacht. Er ist mit dem vorderen Raum durch eine Tür verbunden und ein oder zwei Öffnungen, die "peeping windows" genannt werden. Auf einer Party wird die Tanzaufführung von den Männern gestaltet, die musikalische Begleitung wird von den jungen Frauen übernommen. Ihre Sittsamkeit verwehrt den Mädchen das verlassen des inneren Raumes. Wie auch immer! Neben den "peeping windows" platziert, können sie kurze Blicke von den jungen Männern erhaschen. Ebenso läßt es sich arrangieren, dass ein Kamerad nahe genug am Fenster tanzt, und einige Blicke auf die jungen Mädchen werfen kann.

In einer Ecke des inneren Raumes befindet sich ein Gitterrost, der dazu dient, einen soeben verstorbenen zu waschen, und ihn für die Beisetzung vorzubereiten.

Die Küche ist an der Rückseite des Hauses platziert, und mit einer schmalen Brücke verbunden. Im Falle eines Feuers in der Küche kann die Brücke abgerissen werden, und dadurch ein übergreifen der Flammen auf das Wohngebäude verhindert werden.

Chinese

Die chinesischen Farmer sind harte, bescheidene Leute, die im frühen 19. Jahrhundert nach Sarawak einwanderten. Der Raja hat sie gewissermaßen eingeladen, um eine starke Mittelklasse aus Farmern zu bilden. Viele kamen, die Meisten blieben - ein Drittel der Bevölkerung sind nun Chinesen.

Entgegen der sonst in dieser Gegend üblichen Bauweise errichten die Chinesen ihre Häuser ebenerdig. Der Boden besteht aus behandelter und verdichteter Erde, die Wände aus gesägten und behandelten Brettern. Das Dach wird mit Matten aus Blättern eingedeckt. Das Haus ist in zwei Hauptteile gegliedert: der Familienraum, welcher die Küche beinhaltet, Essens und Schlafbereich und dient ebenso der Lagerung von Wertsachen wie etwa einem Fahrrad oder Agrargeräten und natürlich den Schlafbereich. Ein zentraler Punkt dieses Hauptraumes ist der Haus- eigene Altar. Ein Foto oder eine Statue des Gottes, den sie verehren ist dort untergebracht, umgeben von Räucherstäbchen, Kerzen und kleinen Schalen mit Tee. Der Eingang ist ebenso durch die Gnade ihres Gottes beschützt, indem sie Streifen aus rotem Papier mit aufgedruckten schützenden Versen in den Türrahmen hängen. Gekocht wird auf einem Herd aus Ton, der in einer Ecke des Raumes steht. In früheren Tagen waren die Farmer praktisch Selbstversorger. Das Essen wurde Zuhause angebaut und zubereitet, einfache Medizin wurde in der Küche gemixt. Die Mutter nähte die gesamten Kleider für die Familie auf einer Tretnähmaschine und der Großvater fertigte aus Holz Schuhe. Eine chinesische Farm ist ein Familienunternehmen. Die Mutter, der Vater und die Kinder können an fast allen Stunden des Tages und bei fast jedem Wetter auf den Feldern angetroffen werden. Das Großziehen von Gemüse ist in den Tropen eine anspruchsvolle Aufgabe. Zu einer Zeit im Jahr brennt die Sonne dermaßen vom Himmel, dass sie die grünen Sprösslinge zu verbrennen droht, und in einer anderen Jahreszeit verwandelt der niederprasselnde Regen den Boden in ein Schlammfeld. Chinesische Farmer waren mit die Ersten, welche den Pfefferanbau in Sarawak kommerziell betrieben.

Chinesische Medizin

Die chinesische pharmazeutische Lehre geht Tausende von Jahren zurück. Der traditionelle Arzt wählt aus Wurzeln, Blättern, Rinde, Beeren, Samen - getrockneten Fröschen, "Elixier os Draconicus" einer Wurzel die im Sommer zu einem Wurm wird - und mixt dieses um die Krankheit zu heilen.

Hausfrauen haben Heilmittel in Form von Hühnchen - Suppe mit Ginseng, das für die meisten Krankheiten hilft.

Akupunktur

Eine andere uralte Heilungsmethode gewinnt immer mehr an internationaler Anerkennung. Akupunktur beugt Krankheiten vor, indem es die magnetischen Kanäle im Körper offen hält. Sind diese inaktiv, werden Nadeln hineingesteckt um den Defekt zu berichtigen.

Keramik

Sarawaks Keramikgefäße sind ein altes Erbstück aus China und Indochina. Seit dem frühen 19. Jahrhundert, haben sich chinesische Töpfer hier niedergelassen, um den örtlichen Markt zu versorgen. Die Meisten von ihnen stammen von "Teochew" und einige von ihnen benutzen immer noch eine mit den Füßen angetriebene Töpferscheibe und einen mit Holz befeuerten Tunnelofen.